Aus dem Grundofen wird nun ein Kaminofen

Nach dem ganzen hin und her mit Planung unserer Feuerstelle, haben wir nun eine  endgültige Entscheidung getroffen. Wir haben uns für den HARK 17 NHGT Ecoplus in Speckstein entschieden.

HARK 17 NHGT Ecoplus

Der Grund für die Entscheidung war hauptsächlich der Preis. Die Angebote verschiedender Ofenbauer lagen für den Bau eines Grundofens bei mindestens 10000 € zuzüglich 3000 € für Kacheln. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist bei 13000 € für einen 1,5 m³ großen Grundofen nicht ausgeglichen. Die Differenz zu einem einfachen aber hocheffektiven Kaminofen beträgt mehr als 10000 €. Dieser Betrag kann durch den Vorteil eines Grundofens innerhalb eines Menschenlebens nicht eingespart werden. Somit ist ein Grundofen nur aus optischen Gründen vorzuziehen oder wenn man auf eine andere Heizquelle komplett verzichten kann oder muss.

Der HARK 17 NHGT ECOplus und sowie Hark Kaminofen 63 GT ECOplus lassen sich sehr gut in einer Ecke platzieren. Das fast identische Model 43 GT ECOplus ist eher für einen Platz an einer geraden Wand gedacht. Die Specksteinummantelung speichert im Gegensatz zu Naturstein oder Kacheln am meisten Wärmeenergie. Die Optik ist aber Geschmackssache. Der Kaminofen ist raumluftabhängig (aber laut Aussage des Händlers nur minimal), die Verbennungsluft wird automatisch geregelt und zugeführt, die Abgasnormen werden mehr als erfüllt und der Kaminofen besitzt eine Dauerbrandfunktion. Hierbei wird die Luft so geregelt, dass die Glut über mehrere Stunden (selbst über Nacht) erhalten bleibt und Wärme liefert.

Übrigens, HARK wirbt mit Abgasnormen, die auch in 5-6 Jahren bereits erfüllt werden. Diese vorgegebenen Normen erfüllen fast ALLE Kaminöfen, die aktuell auf dem Markt sind. Auch Modelle für 500€ aus dem Baumarkt. Die Auswahl des Kaminofen für ein neugebautes Eigenheim beschränkt sich demnach auf Optik und Preis. Die Leistung sollte aber auch nicht vernachlässigt werden. Hier gilt die Regel: „Weniger ist mehr“!!!! Wählen Sie bei neuen Eigenheimen eine geringe Leistung. Die Räume sind bereits bei wenig Brenngut in weniger als 30 Minuten überheizt. Und Sie reißen dann schnell alle Türen (und eventuell auch Fenster) auf.

Technische Daten

Bauart Mehrfachbelegung zugelassen
Wärmeleistungsbereich in kW 2-5 4-8
CO-Emmission % 0,07 0,04
Abgasmassenstrom g/s 5,23 5,7
erforderlicher Förderdruck mbar 0,12 0,12
Abgastemperatur °C 271 280
Staub mg/Nm³ 17 15
Wirkungsgrad % 86,2 89,06
Höhe in cm 123
Breite in cm 98
Tiefe in cm 76
Gewicht mit Kachelverkleidung in kg 242
Gewicht mit Specksteinverkleidung in kg 318
Anschlusshöhe hinten in cm 102
Anschlusshöhe oben in cm 154,5
Anschlusshöhe externe Verbrennungsluft in cm 23

Position des Rauch- und Zuluftrohranschlusses

In unserem und uns zwei weiteren bekannten Fällen wurde bezüglich des Rauchrohr- und Zuluftrohranschlusses keine ausreichende Beratung von Team Massivhaus durchgeführt. In unserem Fall hat gar KEINE Beratung stattgefunden. Auch auf Nachfrage nicht. Wir haben uns selbst informiert und uns mit den technischen Anforderungen auseinander setzen müssen. Der Standort des Kamins sollte unbedingt vor dem Baubeginn festgelegt werden. Der Rauchrohranschluss kann nachträglich nur eingeschränkt geändert werden. Eine Bohrung in das Keramikrohr kann dieses u.U. beschädigen und im schlimmsten Fall dazu führen, dass der Schornstein wieder abgerissen werden muss. Da eine Änderung des Rauchrohranschlusses über einen eigenen Auftrag durch einen Ofenbauer und nicht durch Team Massivhaus durchgeführt werden würde, wird auch keine Gewährleistung von TM übernommen. Ein Kaminfachhandel wird Sie hierzu umfangreich informieren.

Rauch- und Zuluftrohranschluss sollten an den zukünftigen Standort des Kamins  angepasst werden. Man sollte sich einen sicheren Standort des Kamins aussuchen. Brennbare Gegenstände (z.B. Möbel, Pflanzen, Dekoration) sollten mindestens 50cm vom Kamin entfernt sein. Der Kamin sollte keine Durchgänge versperren. Auch das Rauchrohr sollte weit von Bewegungsbereichen entfernt sein. Bei gängigen Kaminöfen aus dem Fachhandel ist der Rauchrohranschluss oben und der Zuluftanschluss hinten. Wer ein Haus mit Belüftungsanlage baut, benötigt den Zuluftanschluss. Also einen zweizugigen Schornstein. Es gibt selbstverständlich Alternativen zum zweizugigen Schornstein. Darauf möchte ich hier aber nicht eingehen. Das Rauchrohr MUSS bei einem Kamin auf direktem und kürzestem Weg zum Schornstein geführt werden. Der Standort des Kamins ist demzufolge vom Schornstein abhängig. Deshalb ist eine gute Planung obligatorisch.

Freunde von uns haben ebenfalls eine schlechte Beratung von Team Massivhaus bezüglich des Schornsteins bekommen. Bei ihnen ist das Rauchrohr im Bewegungsbereich, da der Rauchrohranschluss an eine ungeeigneten Stelle am Schornstein angebracht wurde. Zwischen Schornstein (Seite Rauchrohranschluss) und Couch ist eine Durchgangsbreite von 90cm. Rauchrohr inklusive Rauchrohrwinkel messen ca. 35-40cm. Demnach bleibt ein „heißer“ Durchgang von 50-55cm.

In einem anderen Fall ist der Zuluftanschluss zu weit vom Kamin entfernt und kann eigentlich gar nicht genutzt werden. Alternativ könnte ein Ofenbauer ein Zuluftrohr oberhalb des Fertigfußbodens anbringen und mit einer „Kastenkonstruktion“ verkleiden. Nicht schön!

Dies wäre in unserem Fall genauso gewesen. Der Standort für unseren Kamin wurde im Erstgespräch und der Planungsabteilung mitgeteilt. TM hat den Schornstein völlig falsch eingezeichnet. Die Position des Rauchrohrs war nicht (wie in der folgenden Zeichnung) „oben“, sondern nach unten. Richtung Tür. Weiß ein Laihe sowas? Der Schornstein wäre so gebaut worden. Uns hat ja niemand vor dem Einbau gefragt, ob wir diesen noch mal drehen möchten. Und der Ofenbauer schlägt anschließend die Hände über dem Kopf zusammen. Wir haben in der dritten und letzten Entwurfszeichnung eine Drehung des Schornsteins beauftragt.

Dadurch ist natürlich die Zuluftführung des Schornsteins sehr weit vom Kaminstandort entfernt. Da wir uns über die technischen Notwendigkeiten informiert hatten, hatten wir vor dem Einbau des Estrichs in Eigenleistung den Zuluftkanal des Schornsteins angebohrt und von dort 100er KG-Rohr (2x80cm, 4×45°) zum Ort des Zuluftanschlusses am Kamin gelegt (Siehe Bilder unten). Das KG-Rohr wurde vom Estrichbauer mit Dämmmaterial „eingepackt“ und mit Estrich überzogen. Ohne diese Verlegung unter dem Estrich, würde der Ofenbauer später über dem Estrich/Laminat/Fliesen ein Zuluftrohr installieren und dieses mit einem Kasten verkleiden. Unschöne und vermeidbare Angelegenheit. Jedenfalls war bei Team Massivhaus leider niemand in der Lage, uns angemessen zu beraten.Rauchrohranschluss Zuluftrohranschluss zweizugiger Schornstein

 

Zuluftrohr2 Zuluftrohr1Für die Zuluft zum Kaminofen kann ein handelsübliches KG-Rohr aus dem Baumarkt  verwendet werden, da die Zuluft und der Anschlussbereich am Ofen KEINE Temperaturen über 40°C aufweist. KG-Rohre gasen ab einer Temperatur von 60-65°C und HT-Rohre ab einer Temperatur ab 110-130°C. Der Schmelzpunkt beider Materialen liegt weit höher. Mit HT-Rohren ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite. 100mm Durchmesser sollte das Rohr haben. Mehr ist besser aber oft nicht möglich, weil der Aufbau von Dämmung (10cm) und Estrich (4-6cm) i.d.R. max. 15cm beträgt und somit die Estrichschicht dort zu dünn werden würde.

Unser Gutachter hatte uns dazu geraten, über der Dämmschicht (im Estrich) ein dünnes Stahlgitter anzubringen. Daraufhin hatten wir an den Stellen des KG-Rohrs ein dünnes Stahlgitter (2mm) gelegt, welches vom Estrichbauer eingegossen wurde. Risse sollten hier also ausgeschlossen sein.

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